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Ein neues Zuhause für die SZU

Am Standort des heutigen Depots Giesshübel bauen wir bis ca. 2032 eine neue Unterhaltsanlage. Die neue Infrastruktur ist nötig, um künftig neue und längere Züge effizient warten zu können.

Zudem entspricht die Anlage nicht mehr den heutigen technischen Standards und Sicherheitsanforderungen. Auch werden in diesem Zusammenhang umfangreiche Gleisbauarbeiten erforderlich. Nachdem in einer umfassenden Machbarkeitsstudie im Jahr 2020 eine Gebäudeform entwickelt wurde, welche unsere Anforderungen erfüllt und eine Einigung mit den vom Landabtausch betroffenen Nachbarn verspricht, konnte im vergangenen Jahr das Vorprojekt in Angriff genommen werden. Dabei wurde, in enger Zusammenarbeit, insbesondere mit den Bereichen Betrieb, Instandhaltung und Rollmaterial, definiert, wie die Unterhaltsanlagen und Räumlichkeiten im neuen Gebäude konkret ausgestaltet werden sollen. Also wo beispielsweise welche Betriebseinrichtungen, Krane, Maschinen etc. im Gebäude platziert werden, um einen möglichst effizienten Unterhalt des Rollmaterials zu gewährleisten, wie viele Büroarbeitsplätze realisiert werden sollen oder wie und wo Material gelagert und angeliefert werden soll. Denn wenn das neue Gebäude, voraussichtlich 2032, fertig ist, wird dort nicht nur unser Rollmaterial gewartet und instandgesetzt werden. Der Standort wird auch als Stützpunkt für den Infrastrukturunterhalt dienen, das neue Stellwerk sowie einen neuen Lager- und Logistikstandort beherbergen. Zudem wird die neue Verkehrsleitzentrale sowie die gesamten Verwaltung mit allen Abteilungen im neuen Gebäude unterkommen.

Hinzu kommt, dass die Nachbarschaft, in welcher sich unsere Unterhaltsanlage befindet, heute ein dicht bebautes und besiedeltes innerstädtisches Quartier ist. Dies macht nicht nur die Ausgestaltung des neuen Gebäudes, sondern auch dessen Realisierung sehr komplex, wie Thomas Hempel weiss: «Die Planung und Umsetzung einer solchen Anlage an innerstädtischer Lage und auf knapper Fläche ist äusserst anspruchsvoll. Es gilt verschiedenste limitierende Faktoren sowie die Bedürfnisse zahlreicher Anspruchsgruppen zu berücksichtigen.» Als Programmleiter Arealentwicklung bei der SZU leitet er das Projekt «Neue Unterhaltsanlage».

Zahlreiche Anspruchsgruppen

Bei der Planung der neuen Unterhaltsanlage müssen entsprechend zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden: Die Bedürfnisse unserer einzelnen Unternehmensbereiche müssen mit den gesetzlichen Vorgaben in Einklang gebracht werden. In der Umsetzungsplanung muss die innerstädtische Lage des Baufeldes mit sehr beengten Platzverhältnissen und nur gerade einer Zufahrtsstrasse berücksichtigt werden und nicht zuletzt gilt es, die Baustellen-Emissionen wie Lärm und Staub zu minimieren, beispielsweise auch durch eine sorgfältige und überlegte Auswahl der Bautechniken und Materialien.

Gerade auf diesen letzten Punkt legen wir grossen Wert, wie Thomas Hempel beteuert: «Wir verstehen uns als integraler Bestandteil des Quartiers Giesshübel/Binz. Eine gute Nachbarschaft ist uns ein grosses Anliegen.» Daher ist für ihn bereits heute klar, dass die Anwohnenden vor und während der Realisierung des Projektes, regelmässig und transparent über die anstehenden Bauphasen und die damit verbundenen Einschränkungen und Auswirkungen informiert werden sollen. Ebenso wichtig ist ihm aus dem gleichen Grund, dass sich die neue Unterhaltsanlage dereinst harmonisch in das künftige Stadtbild integriert: «Wir überlegen uns bei verschiedenen Punkten wie beispielsweise der Farbwahl der Fassaden oder der Kubatur der Bürotrakte, sehr genau, wie sich unser Gebäude am besten ins Quartier einfügt, ohne dieses zu dominieren. Dazu stimmen wir uns unter anderem auch bereits heute mit anderen Neubauprojekten ab, die in den nächsten Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft realisiert werden sollen.»

Während der Realisierung des Projektes muss zudem sichergestellt werden, dass bestehende Ver- und Entsorgungsleitungen für die Nachbarschaft, die teilweise über das Baugrundstück verlaufen, jederzeit funktionsfähig bleiben. Funktionsfähig muss während dieser Zeit vor allem auch unser Bahnbetrieb bleiben. «Auch wenn es für das Projekt zwar am einfachsten wäre, können wir die Sihltal- und die Uetlibergbahn nicht einfach zwei, drei Jahre stilllegen», schmunzelt Thomas Hempel. Folglich muss sichergestellt werden, dass unsere Züge auch während der gesamten Bauzeit in einer provisorischen Unterhaltsanlage unterhalten werden können. Auch müssen für diese Zeit Flächen zur Verfügung stehen, auf welchen die Züge während der Betriebspausen in der Nacht abgestellt werden können.

Mehrwert für Mitarbeitende und die Nachbarschaft

Wenn die neue Unterhaltsanlage dereinst fertig gebaut ist und in Betrieb genommen werden kann, wird sie sowohl den Mitarbeitenden der SZU als auch dem Quartier und der Nachbarschaft verschiedene Mehrwerte bieten. Die Mitarbeitenden werden in erster Linie von modernen Arbeitsplätzen profitieren, die sowohl neusten technischen Standards als auch den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Zudem wird die neue Unterhaltsanlage das Quartier städtebaulich Aufwerten und ihren CO2-Fussabdruck im Vergleich zu heute merklich reduzieren. Thomas Hempel dazu: «Unsere Depots benötigen grosse Tore weshalb eine Minergiebauweise leider nicht vollständig möglich ist. Trotzdem legen wir Wert auf ein möglichst nachhaltiges Gebäude». So wird beispielsweise als Baumaterial sehr viel Holz verwendet. Die Wärmeerzeugung wird über Erdsonden erfolgen und die auf dem Dach und an den Fassaden werden Photovoltaikanlagen installiert um einen möglichst grossen Teil des Strombedarfs über Sonnenenergie zu gewinnen. «Nicht zuletzt werden wir durch eine Dachbegrünung und Regenwasserrückhaltung zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, der Überhitzung der Stadt in den Sommermonaten entgegenzuwirken» fügt Thomas Hempel hinzu.

Thomas Hempel, Programmleiter Arealentwicklung bei der SZU

Thomas Hempel

Thomas Hempel ist Programmleiter Arealentwicklung bei der SZU.

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